Erlenwald an der Nagold, Altensteig

Die Moorhexe

die besonderen Gaben der Schwarzerle

Durch ein ausgeklügeltes inneres Belüftungssystem und ein wasserresistentes Wurzelwerk ist die Schwarzerle, wie keine andere Art, an feuchte und nasse Standorte angepasst. Selbst das tote Holz der Erle ist gegen Fäulnis unter Wasser derart resistent, dass halb Venedig auf Erlenpfählen erbaut werden konnte. In ganz Mitteleuropa vertreten, deutet ihr Vorkommen auf einen hohen Grundwasserstand und eine hohe Torfbildung hin. Früher war ihr Anblick dagegen eher von Furcht geprägt. Die rötliche Färbung des frischen Erlenholzes sowie die gefährlich Moorumgebung ließ die Germanen vermuten, dass die Moorhexe sich inmitten der Erlen versteckt hält und nur darauf wartet, Vorbeiziehende hineinzuziehen.  

 

Der natürliche Standort der Schwarzerle wurde durch Flussbegradigungen und Moor-Trockenlegungen zunehmend zerstört. Große Erlenbrüche gehören in Deutschland mittlerweile zu einem seltenen Anblick. Der naturnahe Auewald an der Nagold ist daher Teil des FFH-Gebiets Kleinenztal und Schwarzwaldrandplatte und steht somit als besonderer Lebensraumtyp unter Schutz. Den naturnahen Flußlauf säumt ein durchgehender Erlenstreifen – ein wahres Relikt der hiesigen natürlichen Vegetation. Doch Vorsicht ist geboten beim Besichtigen dieses Biotops, vielleicht lauert die Moorhexe darin… 

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