Ein charakteristischer Ruf wird zum Hilferuf
Ein Landwirt berichtete dem Naturschützer Manfred Weber aus Stadelhofen, dass er den Ruf eines Wiedehopfes vernommen hatte. Hier kannst du dir diesen eingängigen Ruf selbst hören. Im Jahr 1997 war das eine echte Neuigkeit, denn der Wiedehopf war jahrzehntelang nicht im Gebiet gesichtet worden und stand kurz vor dem Aussterben.
Sein Lebensraum sind offene Landschaften mit einigen Bäumen und Bruthöhlen. Mit zunehmender Flächenversiegelung, dem rasanten Anstieg moderner Landwirtschaft und dem Pestizideinsatz, schrumpfte dieser Lebensraum in den 50er Jahren allerdings rapide und mit ihm die Bestände des Brutvogels. Vögel sind ein bekannter Bioindikator, sogenannte „Zeigearten“, weil sie rasch auf Umweltveränderungen reagieren, sich leicht zählen lassen und Aufschluss über den Zustand des Ökosystems geben. Wenn man die Bestände beobachtet, kann man gegebenenfalls rechtzeitig reagieren, um lokale Ökosysteme zu retten. Eine solche Rettung ist in Achern gelungen:
Ehrenamtlicher Naturschutz mit stolzen Ergebnissen
Der Wiedehopf kann heute wieder als Brutvogel im Kreis Aachern/ Oberkirch gesichtet werden. Der Vogel mit dem auffällig gestreiften Federkleid und einer beeindruckenden Haube. Zu verdanken ist dies Naturschützern wie Michael Weber und dem NABU, sowie dem Schutzprogramm des Regierungspräsidiums Freiburg, das dafür sorgte, dass der Wiedehopf wieder häufiger anzutreffen ist. Damit sich die Vogelart wieder stark vermehren konnte, verbrachten Ehrenamtliche und Freiwillige, in Kooperation mit den Landwirt*innen, viele Stunden an Feldscheunen. Sogar in der Vorbergzone zwischen Offenburg und Achern können immer wieder Wiedehopf-Jungvögel auf Erkundungsflügen beobachtet werden. Dieses Jahr ist der Wiedehopf zum zweiten Mal Vogel des Jahres geworden.
Weiterführende Links:
Zeitungsartikel „Der Wiedehopf ist wieder da“
Wiedehopf Vogel des Jahres 2022
